Die Geschichte hinter der Geschichte
Im Jahr 2022 kontaktierten Mitarbeitende der Klinik Barmelweid das Archiv für Zeitgeschichte der ETH Zürich mit einer besonderen Anfrage. Joram Ronel, Chefarzt der Klinik, ist zufällig auf einen Archiveintrag im Internet gestossen mit einer Dokumentation von überlebenden Jugendlichen, die nach ihrer Befreiung aus dem Konzentrationslager Buchenwald im Jahr 1945 auf der Barmelweid zur Tuberkulosebehandlung waren, und fragte nach weiteren Informationen und Vermittlungsmöglichkeiten.
Das Archiv für Zeitgeschichte der ETH Zürich führte daraufhin Quellenrecherchen zu den Jugendlichen durch und fand insgesamt zehn Jugendliche, die zur Behandlung unterschiedlicher Lungenerkrankungen auf die Barmelweid kamen.
Im Rahmen der Recherchen konnte das Archiv für Zeitgeschichte der EHT Zürich folgende «Buchenwald-Jugendliche» identifizieren, die zur Erholung auf der Barmelweid waren:
- Abraham Gross, 18.07.1928
- Moses Kravec, 21.05.1931
- Simon Rozensztain, 18.09.1928
- Aron Schlomowitz, 17.07.1925
- Laib oder Leib Geminder, 22.07.1929
- Chaim Goldab, 28.06.1928
- Max Silbermann oder Zilberman, 13.02.1926
- Benjamin Nugelblat, 10.10.1928
- Leib Wieza, 15.08.1928
- Charlie Spicer
Für die Umsetzung eines Vermittlungsprojekts auf der Barmelweid wurde in der Pädagogischen Hochschule Luzern eine geeignete Partnerin gefunden. Der Geschichtsvermittler Nick Zenzünen beschäftigte sich bereits in der Vergangenheit mit der Geschichte rund um den Holocaust. Nach dem Durcharbeiten der Archivunterlagen erarbeitete er eine Möglichkeit, das Projekt Besuchenden der Barmelweid anschaulich zu vermitteln. Er wählte stellvertretend drei Lebensgeschichten (Abraham Gross, Moses Kravec und Max Zilberman) aus, die er ausführlicher vorstellte, sowie Objekte, die die Geschichte der «Buchenwald-Jugendlichen» vor Ort auf der Barmelweid erfahrbar machen.