«P.S. Vielleicht ist es Ihnen möglich, einen Rasierapparat mit Klingen für uns zu besorgen, denn die Zeit zum Rasieren ist gekommen»
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Aus den Jugendlichen von Buchenwald wurden auf der Barmelweid junge Erwachsene. In den vergangenen Jahren in den Konzentrationslagern hatten die Jungen mit einem Minimum an Körperpflege und Hygiene auskommen müssen. Auf der Barmelweid änderte sich das zum Glück.
Frage: «P.S. Vielleicht ist es Ihnen möglich, einen Rasierapparat mit Klingen, für uns zu besorgen, denn die Zeit zum Rasieren ist gekommen».
Antwort: «Ich sende Euch in der Beilage den von Euch gewünschten Rasierapparat und 20 Klingen. Ich glaube, dass Euch 1 Apparat genügen wird, da Euere Bärte sicher nicht sehr gross sind.»
Auch wenn diese Episode auf den ersten Blick unterhaltsam erscheinen mag, ist zu bedenken, dass die Buchenwald-Überlebenden in den vergangenen Monaten und Jahren nur mit einem Minimum an Körperpflege und Hygiene hatten auskommen müssen. Obwohl Körperpflege zu den menschlichen Grundbedürfnissen gehört, hatten die Häftlinge dieses Bedürfnis im Konzentrationslager nur selten befriedigen können. Die hygienischen Anlagen, wie Toiletten und Waschgelegenheiten, waren nicht ausgerichtet gewesen auf so viele Häftlinge. Ebenfalls war den Häftlingen meistens keine Zeit geblieben, der Körperpflege nachzugehen. Hinzu kam, dass es nur kaltes Wasser gegeben hatte und auch die Kleider nur selten gewaschen werden konnten.
Zwischen 1938 und 1945 waren in Buchenwald auch immer wieder Typhus-, Ruhr- und Tuberkuloseepidemien ausgebrochen. So ist es nachvollziehbar, wie angenehm die Situation für die Jugendlichen auf der Barmelweid nun sein musste. Nebst dem, dass sich die Jugendlichen nun regelmässig mit warmem Wasser waschen konnten, auf die Toilette gehen durften, wann immer sie wollten, kam neu auch hinzu, dass sich die Jungen rasieren konnten – auch wenn es laut Betreuungsperson noch nicht allzu viel zu rasieren gab.