Musiktherapie hilft bei chronischen Schmerzen
Die Musiktherapeutin der Barmelweid, Diandra Russo, hat in ihrer Masterarbeit in Klinischer Musiktherapie nachgewiesen, dass Musiktherapie eine wichtige Ressource für Menschen mit chronischen Schmerzen sein kann. Die Theoriearbeit wurde mit Höchstnote und Auszeichnung bewertet.
Ihren Bachelor in Musiktherapie hat Diandra Russo in den USA gemacht, denn diese Möglichkeit gibt es bisher in der Schweiz gar nicht. Nun hat sie eine Theoriearbeit in Englisch für den Master of Advanced Studies MAS in Klinischer Musiktherapie angehängt an der Züricher Hochschule der Künste in Kooperation mit der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik. In ihrer Pilotstudie begleitete die Musiktherapeutin der Barmelweid acht Schmerzpatientinnen und -patienten, die stationär in der Klinik Barmelweid behandelt wurden und wöchentliche Musiktherapiesitzungen im Einzelsetting hatten. Qualitative Daten erhob sie mit fokussierten Interviews und quantitative Daten durch drei unterschiedliche, validierte Fragebögen.
Mehr Selbstmitgefühl, mehr Schmerzakzeptanz
Ziel der Arbeit war es herauszufinden, ob ein Zusammenhang besteht zwischen der Praxis des achtsamen Selbstmitgefühls (MSC) und der Schmerzakzeptanz (CPA) und was die Rolle der Musiktherapie dabei sein könnte. Die Resultate sind überraschend. Steigt das achtsame Selbstmitgefühl, steigt auch die Schmerzakzeptanz und es konnte eine Schmerzreduktion nachgewiesen werden. Die Patientinnen und Patienten empfanden die Musiktherapie als entspannend, förderlich für die Selbstfürsorge und betonten den Aspekt einer mitfühlenden therapeutischen Begleitung.
Diandra Russo, ausgebildete Musikerin und Musiktherapeutin, präsentiert ihre Resultate in Berlin (D) am Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und am «European Music Therapy Congress» in Aalborg (DK).